Kgalagadi Transfrontier National Park Teil 1Sorry in German only... Februar 2014
Der Kgalagadi Transfrontier Nationalpark Ein 4x4 Selbstfahrerabenteuer in 3 Teilen
Teil 1: Nach einer Nacht im tollen „African Rock Hotel“ begann unser 4x4 Abenteuer um 7:00 Uhr im Stau auf Johannesburgs Autobahnring. Nachdem wir diesen endlich hinter uns gelassen hatten dauerte es noch ungefähr 4 Stunden bis zum Grenzübergang Lobatse. Die Einreiseformalitäten nach Botswana waren schnell erledigt und wir gönnten uns im Ort Lobatse die erste Pause und ein kleines Fast-Food-Mittagessen. Wir zogen dann auch noch etwas Geld und weiter ging es über den Transkalahari Highway bis Jwaneng, wo es die letzte Tankstelle geben sollte. Wir tankten noch einmal richtig voll; inkl. Reservekanister; da wir ab hier für die nächsten 5 Tage fernab jeglicher Möglichkeit sein würden um an Diesel zu kommen und wir mit langen spritfressenden Off-Rod-Pisten rechneten. Weiter gings dann noch bis Sekoma, wo wir nach links vom Transkalahari Highway Richtung Makopong abbogen. Nach etwa 80 km, kurz vor Kokotsha, wies uns dann ein großes Schild den Weg rechts ab von der Teerstrasse in Richtung Mabuasehube, einer Sektion des Kgalagadi Transfrontier Nationalpark. Als erstes mussten wir durch das Tor eines Viehzauns und ab dann war 4x4 Piste angesagt. Zunächst war die Strecke etwas schwieriger zu befahren und hatte einige Tiefsandpassagen aber nach wenigen Kilometern wurde sie immer besser und man hätte sie auch ohne Allrad bewältigen können. Bis zum Gate waren es jetzt noch knapp 140 km und wir hatten bei unseren Planungen von vorn herein damit gerechnet dass wir die gesamte Strecke von Jo-burg bis zum Gate an einem Tag nicht schaffen konnten. Auf GoogleEarth hatten wir das Gelände erkundet und festgestellt das es sehr wild, einsam und somit gut zum freien campen geeignet war. Da wir aber morgens im Stau 1 Stunde verloren hatte konnten wir es nicht mehr bis zum anvisierten Stellplatz an einer Pan schaffen. Gegen 18:00 Uhr und etwa 20 km Piste entschlossen wir uns einfach wenige Meter von der Strecke zwischen den Büschen unser Nachtlager aufzuschlagen. Wir hatten nur zu Anfang der Piste ein paar Kühe gesehen und seit längerem nun nichts mehr, erst Recht keine Menschenseele und wir rechneten nicht damit überhaupt Jemanden anzutreffen. Doch weit gefehlt. 10 Minuten nachdem Tisch, Stühle und unser Dachzelt aufgebaut waren kam die Polizei vorbei. Anstatt aber anzuhalten fuhr sie fröhlich winkend weiter und das blieb dann auch tatsächlich die einzige Begegnung in dieser Nacht. Die erste Nacht im Zelt war wie sie immer ist. Etwas unruhig, man konnte schlecht schlafen, zumal man nicht wusste ob man wirklich sicher steht, und morgens war man früh wach und etwas gerädert. Wir brauchen halt immer etwas Anlaufzeit um uns ans Zelt zu gewöhnen und zum Glück wurde das auch schnell besser. Am nächsten Morgen machten wir uns auf das letzte Stück unserer Anreise als uns plötzlich die Polizei wieder entgegen kam; auch diesmal winkend. Sie hatte wohl den Weg bis zum Gate komplett gemacht, dort übernachtet und war wieder unterwegs zurück. In dieser Wildnis außerhalb des Parks begegneten uns auch die ersten Tiere. Als erstes 2 Erdmännchen direkt neben der Straße die aber schnell das Weite suchten. Wir freuten uns sehr über die Begegnung da wir sie ganz oben auf unserer Liste hatten. Wir konnten ja nicht ahnen dass wir sie jetzt fast jeden Tag sehen würden, ja das sie uns quasi hinterher geworfen wurden wie man bei uns sagt. Dann ging es an der Pan vorbei an der wir übernachten wollten (wir sahen ein großes Schild „Camping verboten“...) und konnten uns schon einmal ein Bild von der Landschaft im „Mabua-Teil“ des Parks machen. Nach insgesamt 3 Stunden waren wir am Gate und nach kurzer Prüfung unserer Buchungsunterlagen konnten wir endlich in den Nationalpark einfahren. Der „Kgalagadi Transfrontier Nationalpark“ befindet sich im Dreiländereck von Namibia, Botswana und Südafrika und ist ein sogenannter Peace-Park. Dies bedeutet, dass er länderübergreifend und ohne Grenzen gemeinsam verwaltet wird. Der größte und wildere Teil befindet sich auf der Botswana-Seite. Der kleiner Teil, aber mit guter touristischer Infrastruktur, beschränkt sich auf die Trockenflusstäler Nossob und Auab und befindet sich auf der südafrikanischen Seite, wobei die Mitte des Nossob die Grenze bildet. Es gibt insgesamt 4 Zufahrt in den Park. Die bekannteste ist Twee Rivieren von Südafrika aus, sowie den Grenzübergang Mata Mata von Namibia aus. Die weit weniger frequentierten Zugänge befinden sich in Botswana und führen in die wilden Regionen von Kaa und Mabuasehube, wo wir uns jetzt befinden. Bekannt ist der Park für seine guten Sichtungen von Raubtieren und Greifvögeln. Da es sich um eine Halbwüste handelt kommen jedoch nur Tiere vor die gut mit wenig Wasser umgehen können und es fehlen große Tiere wie zB Elefanten und Nashörner oder Büffel und Nilpferde. Die einmalige Landschaft des Parks und die spektakulären Sichtungen von Beutegreifern entschädigt allerdings dafür. Werbung / advertising
Die Landschaft der Mabuasehube-Sektion besteht aus dichtem Buschland welches durch mehrere große Pans durchbrochen wird. Diese Pans sind etwas tiefer liegende mehrere Hektar große runde Flächen auf denen nur Gras wächst und auf denen sich in der Regenzeit das Wasser sammelt. Hier kommen die großen Tierherden zum grasen zusammen und die Pans ermöglicht ihnen eine etwas bessere Sicht auf lauernde Raubtiere als der Busch. Doch zurück zu unserem Trip. Die nächsten 3 Nächte hatten wir Campsites an drei verschiedenen Pans gebucht. Am Gate beschlossen wir zunächst einmal zu unserem ersten Camp zu fahren. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir einige Pans wo uns auch schon die ersten Herden von Springböcken, Oryxe und Gnus begegneten. Erdmännchen zeigten sich auch gleich wieder.
Um die Mittagszeit kamen wir an unserem Ziel, der Campsite Nr 2 direkt neben der Lesholoago Pan, an. Da wir wussten, dass es um diese Jahreszeit mittags sehr heiß sein würde und auch die Tiere sich dann eher im Schatten aufhalten hatten wir zu Hause schon beschlossen um diese Zeit immer zu kochen und uns auszuruhen. Am Abend würden wir dann nur noch eine Kleinigkeit essen und am Feuer unser Bierchen genießen. Sicher würde das auch weniger die Aufmerksamkeit der Löwen und Hyänen auf sich ziehen. Im Schatten des A-Frames zauberte Beate uns ein wunderbares Mahl und während des Essens stellten wir dann fest wie hungrig wir inzwischen doch waren. Glücklicherweise hatten wir hier, im Gegensatz zu den meisten anderen Plätzen fließendes Wasser so das wir nach dem Essen noch eine erfrischende Wildnisdusche neben konnten... So erfrischt gingen wir auf den nachmittäglichen Gamedrive. Wir klapperten einige Pans ab und stellten fest, dass wir doch nicht wie erwartet alleine im Park und einige Campsites belegt waren. An Tieren sahen wir neben denn üblichen Antilopen noch Kudus, Steenböcke und an einer Pan auch die seltenen und scheuen Elands. Natürlich waren auch gleich Erdmännchen wieder dabei. Kurz vor Ende des Drives schauten wir uns noch an der Mabuasehube-Pan unsere Campsite für die darauffolgende Nacht an als Beate mich fragte was sich drüben an der Campsite Nr 3 bewegt. Ein Blick durchs Fernglas machte schnell klar, es ist eine gefleckte Katze. Wir stürzten in den Wagen und fuhren zügig an die Stelle wo wir sie ungefähr gesehen hatten. Und tatsächlich, direkt neben der Straße im Gras saß ein wunderschönes Leopardenweibchen nur 30m entfernt von der belegten Campingsite. Gemächlich trottet sie weiter und sprang nach wenigen Schritten auf einen Baum wo wir sie wunderbar beobachten konnten. Die anwesenden Camper beachten uns keines Blickes und wundern sich auch nicht warum wir 20 min direkt neben ihnen im Auto hocken und gebannt auf einen Baum starrten. Schließlich hatte der Leo genug gesehen, sprang wieder vom Baum und verschwand in den Büschen. Zufrieden mit den Sichtungen des Tages machten wir uns vorbei an ein paar Schakalen auf den Weg zurück zum Camp. Kurz vor erreichen wünscht uns eine Familie Erdmännchen noch eine gute Nacht.
Schnell war alles aufgebaut und am Lagerfeuer genossen wir als Sundowner unser Bierchen in der Hoffnung dass das ein oder andere Kätzchen noch vorbei schaut. Es blieb jedoch ruhig und auch die Herden auf der Pan suchten sich ein sicheres Schlaflager. Nachts wurden wir immer wieder mal von gackernden Perlhühnern, die sich direkt im Baum neben uns niedergelassen hatten geweckt. Dies blieb dann aber die einzige Störung. Der nächste Tag versprach spannend zu werden, wie sich aber herausstellen sollte anders als erwartet. Während des Morningdrives kamen wir gleich wieder an Familie Erdmann vorbei und wir konnten sehen dass sich ihr Bau in einer Höhle direkt neben der Strasse befand. Da dieser nicht gut einzusehen war, die Tierchen sich aber recht zutraulich verhielten, entschloss ich mich für ein paar gute Fotos auszusteigen. Nachdem wir die Gegend nach Löwen abgecheckt hatten ging ich vorsichtig um den Bau herum. Ich konnte mich tatsächlich mit der Zeit langsam bis fast auf Armlänge den lustigen Gesellen nähern und mir gelangen ein paar schöne Fotos.
Der Bau hatte anders als sonst (da bestehen sie aus Erdlöchern) einen kleinen Felsüberhang mit Höhle integriert, die auch von anderen Tieren bewohnt wurde. So flog eine Schwalbenpaar ein und aus und ich konnte auch viele Stacheln eines Stachelschweins finden. Leider war wohl deren Besitzer nicht zu Hause. Der Tag lief ansonsten normal und ohne neue Sichtungen ab als am späten Nachmittag plötzlich die Kupplung streikte. Uns fuhr der Schreck mächtig in die Glieder, waren wir doch 200 km entfernt von jeder Werkstatt mitten in der Wildnis auf uns alleine gestellt und ich bin wirklich keine Autoschrauber. Es ließen sich keine Gänge schalten und das Kupplungspedal fiel durch. In den Tagen zuvor hatten sich schon leichte Probleme angedeutet, denen ich jedoch keine besondere Achtung geschenkt hatte. Mit Müh und Not konnte ich den Wagen mit eingelegtem 2ten Gang starten und zum fahren bringen. Da es kurz vor Sonnenuntergang war entschlossen wir uns erst mal zu versuchen die Campsite zu erreichen. In waghalsiger Fahrt ging es die 20km lange Strecke ohne anhalten zu können im 2ten Gang über die Rüttelpiste. Überglücklich erreichten wir unseren Stellplatz und sogleich machte ich mich an die Arbeit als Automechaniker. Ohne viel Zutun sprang gleich das Kupplungspedal zurück und die Gänge ließen sich schalten als wäre nichts geschehen. Trotzdem, das ungute Gefühl blieb, zumal am übernächsten Tag eine 170 km lange Fahrt mutterseelenallein und durch allerschwerste Piste nach Nossob anstand. Eine Entscheidung musste gefällt werden. Gott sei Dank hatten wir für den Notfall ein Satellitentelefon gemietet und da wir ja noch einen Tag in diesem Teil des Parks gebucht hatten entschlossen wir uns die Entscheidung auf den nächsten Abend zu verschieben, den Tag abzuwarten und zu schauen wie sich die Kupplung verhält. Der Wildkatze die in einiger Entfernung über die Straße schlich (etwa da wo am Tag zuvor der Leopard war) schenkten wir kaum Aufmerksamkeit und eine Autofahrt näher ran wollten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit nun auch nicht mehr riskieren.
Die Nacht war wieder ruhig und am nächsten morgen deutete es sich an das die Gewitter, die wir bisher immer von weiten gesehen hatten, heute uns treffen würden. Für die letzte Nacht hatten wir das Camp an der Bosobogolo-Pan gebucht da von hier aus direkt die Piste Richtung Nossob abging. Auf der Fahrt dorthin und bei den Gamedrives über Tag verhielt sich die Kupplung die ganze Zeit ruhig so dass wir am Abend entschlossen die Überfahrt zu riskieren da ansonsten auch der ganze Urlaub gefährdet war. Ach ja, auf der Pan entdeckten wir einen frischen kill mit viele Geiern und kurz darauf konnten wir auch die Verantwortlichen dafür lokalisieren. Zwei Löwinnen lagen kurz unterhalb unserer Campsite im Schatten. Genervt davon, dass ihnen die Geier ihre Beute stahlen rannten sie immer wieder hin um diese zu verscheuchen. Sie scheiterten jedoch bei dem Versuch den schweren Riss zu sich in den Schatten zu ziehen. Hier konnten wir auch ein seltsames Verhalten der Oryxe beobachten, welches uns auch früher auf anderen Fahrten schon verwundert hatte. Einzelne Oryxe näherten sich bewusst und vorsichtig auf direktem Weg bis auf wenige Meter den Löwen. Diese wären mit zwei Sprüngen bei ihnen gewesen. Was dies zu bedeutet...wir wissen es nicht. Auf der Pan waren die gesamte Palette der Antilopen und auch wieder Familie Erdmann vorhanden. Da es am Nachmittag immer wieder regnete fuhren wir nur wenig herum und wir schlugen früh unser Lager auf. Die Anwesenheit der Löwen machte Beate jetzt doch etwas nervöser und so fiel der Abend am Lagerfeuer kürzer aus. Wir hockten uns statt dessen auf den erhöhten Rand unseres Dachzeltes und bei jetzt aufgerissener Wolkendecke konnten wir einen wunderschönen Sternenhimmel genießen sowie in der Ferne die Blitze beobachten. In der Nacht regnete es viel, doch am nächsten Morgen schien die Sonne. Die Piste war jetzt sehr feucht und da uns eine Fahrt durch Dünen und Tiefsand bevor stand waren dies optimale Voraussetzungen. Sand lässt sich halt am besten fahren wenn er nass und komprimiert ist. Trotzdem, die Nervosität blieb...würde das Auto die 170 km halten? Die Landschaft in der Mabuasehube-Sektion war auf den Wegen zwischen den Pans durch dichtes Buschwerk geprägt, in den sich außer ein paar Mangusten und Steenböckchen wenig Wild entdecken ließ. In dem Glauben das Umfeld auf unserer Fahrt würde jetzt ähnlich sein und um möglichst schnell wieder in der Nähe von Menschen die etwas von Autos verstehen zu kommen jagten wir mit 50 KM/H über die Wellblechpiste. Die Vielzahl von Spuren auf dem Weg ließ vermuten dass auch im Busch ein reges Tierleben vorhanden sein musste welches wir durch unsere rasante Fahrt aber kaum zu entdecken konnten. Zu unserer Überraschung änderte sich aber die Landschaft nach einiger Zeit, wurde lichter und wir fuhren durch traumhaft schöne rote Dünen und einem Blütenmeer durchzogen mit Akazien und einzelnen Buschformationen. Wir konnten immer wieder Antilopen entdecken und... natürlich auch Erdmännchen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen wegen der Kupplung nicht anzuhalten aber an diesen wunderbaren Landschaften einfach nur vorbei zu fliegen wäre zu schade gewesen und so legten wir doch einige Fotostops ein. Nach ca. 6 Stunden und am Ende einiger hoher Dünen kamen wir ohne irgendwelche Probleme im Nossob-Tal an und machten uns gleich auf ins Restcamp. Wir tankten und, da es jetzt um die Mittagszeit wieder sehr heiß war, wurde gekocht und endlich mal wieder richtig geduscht. Der spätere Gamedrive war wenig spektakulär und auch der Abend in diesem eingezäunten staatlichen Restcamp war nicht spannend. Wehmütig dachte ich an die letzten Tage zurück mit ihrer Einsamkeit in absoluter Wildnis, freute mich jetzt aber auch auf ein wenig Luxus und darauf in den nächsten Tagen etwas verwöhnt zu werden. Wir hatten nämlich das Glück einige neue Luxuslodgen besuchen zu dürfen.
2ter Teil: http://www.travel4pictures.com/blog/2014/5/kgalagadi-transfrontier-national-park-teil-2 Werbung / advertising
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