Mexiko... - Vorschlag fuer einen roadtripDenkt ihr darüber nach einen roadtrip durch Mexiko zu machen? Dann los! Das Land eignet sich hervorragend für eine selbstorganisierte Rundreise. Die Strassen sind meistens gut und es herrscht verhältnismäßig wenig Verkehr. Lediglich in den großen Städten ist mehr los und sie sind etwas anspruchsvoller, aber wir fahren ja auch durch Köln oder Berlin. Auch Unterkünfte sind kein Problem. In Zeiten von booking.com oder airbnb, aber auch ohne diese Plattformen lassen sich leicht überall sehr schöne, oft privat betriebene Übernachtungsmöglichkeiten finden. Ich war mehrfach in Mexiko und meine Rundreisen konzentrierten sich dabei hauptsächlich auf zwei Regionen. Zum Einen kann man von Mexico-City aus starten und von da aus viele tolle Kolonialstädte, Landschaften und historische Stätten der mesoamerikanischen Kulturen (zB. der Azteken oder Zapoteken) besuchen.
interior viewinterior view of Iglesia Santo Domingo, finish in 1666, OAXACA, Mexico, Latin America Zielflughafen ist hierfür der Cancun International Airport (CUN), welcher auch von Deutschland aus gut zu erreichen ist. Nach der Ankunft kann man sich noch am Flughafen den Mietwagen besorgen (am besten von Deutschland aus vorbuchen). Es bietet sich an erst 1-2 Tage in einem der Strandorte wie Cancun, Playa del Carmen, etc. zu verbringen, sich zu akklimatisieren und den Jetlag abzubauen.
Danach solltet ihr euch erst einmal Richtung Westen orientieren. Je nach Interessenlage empfehlen sich die schönen Kolonialstädte Valladolid und Merida zu besuchen. Als Geheimtip empfehle ich einen Abstecher in den interessanten und ursprünglichen Ort Izamal. Für Naturinteressierte lohnt sich der Abstecher in den kleinen romantischen Fischerort Rio Lagartos mit seinem anschließenden Naturschutzgebiet. Dieses ist vor allem für Vogelliebhaber von Interesse und man kann im Ort eine Tour buchen um die vielen hier vorkommenden Flamingos zu beobachten. Ein absolutes "Muss" ist der Besuch der weltberühmten und leider ziemlich überlaufenen Maya-Ruinen von Chichén Itzá. Um dem Trubel etwas zu entgehen sollte man entweder direkt morgens zur Öffnung oder so etwa 2 Stunden vor Schließung der Tore seinen Rundgang starten.
Monastery San Antonio of IzamalSantuario de la Virgen de Izamal of the Franciscan Monastery, Mexico, Latin America, America In der Region gibt es noch weitere Maya-Stätten wir zB. Cobá oder Ek Balam aber jeder muss für sich selbst entscheiden wieviele dieser Ruinen er sich zumutet, liegen doch auch noch weitere auf dem Rundtrip. Je nachdem wieviele der beschriebenen Orte man besucht, benötigt man hierfür etwa 1-3 Tage und für Leute die keinen Road-Trip planen sind die Plätze auch alle leicht auf Tagestouren zu besuchen. Nächstes Highlight und unbedingtes Muss auf der Tour ist die Maya-Stätte Uxmal und die unmittelbar in der Umgebung liegenden Stätten von Kabah, Sayil und Labna in der sogenannten Puuc-Zone. Die drei zuletzt genannten Stätten sind selten besucht, aber sehenswert und man kann nach Herzenslust herumstreifen. Wir übernachteten damals im perfekt gelegenen und schönen Flycatcher Inn nahe der Ruinen im Ort Santa Elena.
The Governor's PalaceMaya ruin of Uxmal, The Governor's Palace, Mexico, Latin America, America Außer Maya-Ruinen kann am hier auch, zum baden, verschiedene Cenoten besuchen welches wir leider versäumten. Aber man kann ja nicht alles schaffen. Wir durchstreiften statt dessen das Höhlensystem "Grutas de Loltún" welches auch sehr schön war aber nicht so spektakulär, dass man sie unbedingt gesehen haben muß; da gibt es schönere Tropfsteinhöhlen. Nachdem man sich 1-2 Tage in der Region aufgehalten hat kommt ein weiter Sprung Richtung Palenque. Wer Zeit hat und die Strecke nicht durch fahren möchte dem empfehle ich den Besuch der wunderschönen und wenig besuchten Maya-Ruinen von Edzna, nahe der Stadt Campeche. Das ist zwar nicht auf halber Strecke und noch nicht weit weg von Uxmal, aber trotzdem sehr lohnenswert. Übernachten könnte man in Campeche, welches auch recht schön sein soll. Wir schliefen damals in einer Art Freizeitpark für Mexikaner in der Nähe der Ruinen. Etwas gewöhnungsbedürftig... hat aber Spass gemacht so etwas kennen zu lernen.
Loltun cavesLoltun caves, Grutas del Loltun, Mexico, Latin America, America In Palenque angekommen (oder besser schon vorher) sollte man überlegen diesen Ort als Basis für die nächsten Tage zu wählen. Von hier aus kann man nämlich eine Reihe sehr schöner und interessanter Ausflüge unternehmen. Da wir kurz nach Mittag angekommen waren beschlossen wir erst einmal den Wasserfall Misol Ha zu besuchen und dort ein wenig schwimmen zu gehen und etwas zu relaxen. Am nächsten Tag standen 2 Höhepunkte unserer Reise auf dem Programm. Früh am morgen, um den Touristenmengen zu entgehen, besuchten wir die berühmten, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Ruinen von Palenque. Nur leider war es so früh am Morgen noch sehr bedeckt und ich musste schließlich doch warten bis der Himmel aufriss um brauchbare Fotos zu machen.
temple of the Inscriptionstemple of the Inscriptions, Maya archaeological site Palenque, Mexico, Latin America, America Nach einer kleinen Mittagspause im Hotel packten wir die Badesachen wieder ein und machten uns auf den Weg zu den ca. 70km entfernten wunderschönen Wasserfall-Kaskaden Aqua Azul. Der hohe Mineralanteil im Wasser verleiht ihnen ein intensives Leuchten von Azurblau bis Smaragdgrün. Im der Regenzeit sollen sie allerdings braun sein. Aufgrund des hohen Kalkgehalts ergeben sich an den Kaskaden interessante Formen über die das Wasser läuft.
cascades of Agua Azulcascades of Agua Azul, Parque Nacional Agua Azul, Chiapas, Mexico, Latin America, America Wir hatten uns entschlossen einen weiteren Tag in Palenque zu übernachten um die Maya-Stätte Bonampak in der Nähe zur Grenze nach Guatemala zu besuchen. Anders als bei den anderen Ruinen steht hier nicht die Architektur der Anlage im Vordergrund. In Bonampak fanden die Archäologen einige Kammern in denen sich wunderbare Gemälde der Mayas erhalten haben. Wir waren ein wenig skeptisch aber positiv überrascht über den guten Erhaltungszustand und die die intensiven Farben. Auf der Fahrt hatten wir wieder ein Hinweisschild zu Wasserfall-Kaskaden gesehen die wir auf dem Rückweg natürlich zum baden besuchten. Die " ", mitten im Dschungel gelegen, sind deutlich kleiner als Aqua Azul aber ebenfalls sehr schön und man hat sie vor Allem für sich alleine.
mural paintingmural paintings in Temple of the Murals, Maya archaeological site Bonampak, Mexico, Latin America, America Noch ein Tip für Leute, die viel Zeit haben und das viele fahren nicht scheuen. Ihr solltet euch noch auf den Weg nach San Cristóbal de las Casas machen. Dies ist ein noch sehr authentischer Ort an dem man viele traditionell gekleidete Nachkommen der Mayas aus den umliegenden Bergen treffen kann, vor allem wenn Markttag ist. (Mein letzter Besuch dort ist schon eine Weile her und es könnte sein das sich hier einiges verändert hat, wer mehr weiß...eine kurze Info unten in comments würde mich freuen). Aufgrund des weiten Weges würde ich auf jeden Fall hier eine Übernachtung einplanen. Sinnvoll wäre es auch den Ausflug nach Agua Azul mit der Fahrt dorthin zu verbinden.
Nächstes Ziel der Reise war der Dschungel und die Ruinen von Calakmul, sowie weitere Anlagen im Rio-Bec-Stil. Unser Hotel das Hotel (Lodge) Puerto Calakmul (etwas überteuert) lag sehr zentral, mitten im Urwald am Eingang zum Biosphere Reserve, Mexikos grösstes tropische Naturreservat. Direkt um die Ecke des Hotels liegt die Maya-Ruine Balamku. Die eigentlich kleine und wenig Interessante Anlage wartet aber mit einem tollen Wandfries auf, für den sich ein kurzer Besuch lohnt. Nach einem abkühlenden Sprung in den Pool machten wir uns noch am Nachmittag auf Entdeckungstour und wanderten auf einigen Pfaden durch den Wald, in der Hoffnung das ein oder andere Tier zu entdecken. Leider ließ sich ausser ein paar Vögeln nichts blicken aber die Spuren schienen vielversprechend. Im Nachhinein mussten wir leider feststellen das die Tiere hier sehr scheu zu sein scheinen und wir sahen in der Zeit hier lediglich ein paar wilde Truthühner und Brüllaffen. Mit einer Lunch-Box im Gepäck machten wir uns früh am nächsten Morgen auf den Weg über die etwa 60km Piste durch den Dschungel zur Ruine Calakmul einer der grössten je entdeckten Mayastädte und UNESCO-Welterbe. Nach einer Art "Game-drive" benötigten wir mit 3 Stunden viel zu lange für die Strecke und quälten uns anschließend, aufgrund der Hitze, ein wenig durch die weitläufige Anlage. Der Rückweg ging dann etwas schneller und wir schöpften durch die Klimaanlage im Wagen neue Kraft um am späteren Nachmittag noch die kleine, aber feine Anlage Becán, nahe der Hauptstrasse zu erobern... So langsam hatten wir genug von Ruinen und alte Steine gucken und freuten uns, dass wir ja am nächsten Tag wieder Richtung Meer und Strand fahren würden. Trotzdem konnten wir uns nicht verkneifen auf dem Weg nach Chetumal noch zwei Kurzbesuche bei den Anlagen Chicanná mit ihrem Schlangenmaultor und Kohunlich mit ihren tollen riesigen Stuckmasken einzuschieben.
Maya Site CalakmulMaya archaeological site Calakmul, Mexico, Latin America, America
Itzamna temple, Edificio IIItzamna temple, Maya archaeological site Chicanna, Mexico, Latin America, America Ziel für die nächsten paar Tage war der kleine Strandort Xcalak nahe der Grenzstadt zu Belize Chetumal. Um nach Xcalak zu kommen muß man aber erst den weiten Weg um die ganze Bucht herum fahren. Dieser führt über Mahahual, einem ehemaligen Fischerdorf welches heute leider zu einer Touristen-Retortenstadt, sogar mit Anleger für Kreuzfahrtschiffe, verkommen ist. Dafür findet man in Xcalak eine sehr schöne Strandregion mit nur kleinen privaten Hotels vor, ganz anders als in der großen Touristenzone zwischen Cancun und Tulum oder halt Mahahual und man sollte unbedingt den Weg von etwa 60 km noch fahren. Im Hinterland gibt es viel Wildnis und ich bilde mir sogar ein dort früh morgens von weitem einen Jaguar über die Hauptstrasse laufen gesehen zu haben. Gewohnt haben wir im netten kleinen Hotel Tierra Maya. Da ich hier die Kamera mit der Tauchausrüstung getauscht hatte gibt es leider keine Fotos.
Der roadtrip ging nun langsam auf sein Ende zu und nach den erholsamen Tagen am Strand mußten wir Richtung Norden aufbrechen. Wir fuhren nach Akumal, wieder in der zwischen Cancun und Tulum gelegenen Haupttouristenzone und suchten uns dort eine nette private Unterkunft. Am letzten Tag unserer Tour starteten wir noch einmal frühmorgens und fuhren in das berühmte Tulum. Das einzige was an der Anlage reizt ist die schöne Lage am Meer. Ansonsten ist sie restlos überlaufen und kommerzialisiert. Meines Erachtens die Uninteressanteste und am wenigsten lohnende Maya-Ruine der gesamten Tour; völlig überbewertet... Danach besuchten wir noch die kleine aber nette Anlage Muyil und gingen anschließend auf abenteuerliche Fahrt durch das Sian Ka'an Biosphärenreservat. Mitten im Dschungel gibt es einen Aussichtsturm über die Baumwipfel von dem man die Umgebung nach interessanten Vögeln absuchen kann. Zu sehen gab es von dort und auch sonst leider nichts. Stattdessen wurden wir von schwer bewaffneter Drogenpolizei gestoppt und durchsucht. Man muß aber sagen, dass sie sehr freundlich und höflich waren.
The seaside view of El CastilloThe seaside view of El Castillo, Maya archaeological site Tulum, Mexico, Latin America, America Nach einer letzten Nacht fuhren wir zum Flughafen, gaben den Wagen ab und mussten uns von Mexiko verabschieden. Unterm Strich war es trotz der vielen Fahrten und besuchten Maya-Ruinen für uns eine sehr entspannte und erholsame Tour, die wir mit gutem Gewissen weiter empfehlen können. Auch ohne Spanisch (wir sprechen auch nur Englisch) kann jeder mit ein wenig Abenteuerlust und Neugier diese Tour selbst machen, sie seinen Interessen anpassen oder auch verkürzen oder verlängern. "Hasta luego" in Mexiko!!!
Reisebericht wo am schönsten
Keywords:
abenteuer,
aqua azul,
auf eigene faust,
becan,
bonampak,
calakmul,
cancun,
cascada las golondrinas,
chicano,
chichen itza,
edzna,
erfahrungen,
Experience,
geographic,
globetrotter,
grutas de loltún,
halbinsel",
highqualityimages,
izamal,
kabah,
kohunlich,
labna,
landscape,
life your live,
mayas,
mietwagen,
mietwagenrundreise,
misol ha,
muyil,
national,
nature,
palenque,
puuc,
reise,
reisebericht,
reiseberichte halbinsel yucatan,
reisen,
rio bec,
roadtrip,
rundreise,
sayil,
sellingimages,
sian kaan,
sightseeing,
stock images,
stock photography,
stockimage,
stockphoto,
stockphotography,
tip,
tipp,
tips,
tourism,
travel,
travelogue,
travelphotography,
trip,
tulum,
unesco,
uxmal,
wo am schönsten,
world heritage site,
xcalak,
yucatan,
yucatan mietwagen reisebericht
Comments
Hallo Marie,
ja wir sind schon viel herum gekommen aber wir sind ja auch schon etwas älter ;-) . Trotzdem kann man nicht alles schaffen und so fiel bei uns eben Holbox aus dem Programm. Dafür kam Xcalak dazu. Wenn du Richtung Belize fährst kannst du da ja auch mal vorbei schauen. Könnte aber sein das es schwierig ist dort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren aber vielleicht gibt es eine Fähre von Chetumal. In Holbox unbedingt jetzt zur besten Zeit mit den Walhaien schnorcheln! Ist zwar inzwischen etwas zu touristisch aber für Leute die sonst wenig mit Tieren unter Wasser in Kontakt kommen (ich bin Taucher und habe da etwas mehr Berührungspunkte) ein "once in a lifetime" Erlebnis!!! Noch eine schöne Reise und liebe Grüße Jürgen
Hallo Jürgen,
da seid ihr ja ganz schön rumgekommen. Ich bin gerade zum ersten Mal in Yucatan und Mexiko allgemein und statt einem Auto mit Bussen unterwegs. Dies klappt auch problemlos, da das Busnetz ziemlich gut ausgebaut ist. Bei einer solchen Rundreise kann ich die Isla Holbox nur wärmstens empfehlen. Eine wundervoll entspannte Insel und man kann das Mietauto im nahegelegenen Hafen zwischenparken, da auf der Insel statt Autos nur Golfcarts als Fortbewegungsmittel genutzt werden. Leider werden wir es nicht so weit in den Westen schaffen, sondern über Chetumal nach Belize weiterreisen. Deine Bilder machen aber auf jeden Fall Lust auf einen weiteren Besuch Yucatans. Liebe Grüße aus Izamal Marie
No comments posted.
Loading...
|